Schlagwort: Aschaffenburg

Es braucht klare Antworten

Leserbrief zum Artikel »Neue Cannabis-Regeln fürs Schöntal« vom 3.12.2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 11.12.2024.

Mit Erstaunen nehme ich zur Kenntnis, dass 19 Stadtratsmitglieder gegen dringend notwendige Verschärfungen im Schöntal gestimmt haben. Zum Glück hat eine knappe Mehrheit zugestimmt. Die Lage spitzt sich weiter zu, und es braucht klare Antworten. Die neuen Regelungen zu Cannabis und das Waffenverbot sind ein erster, aber wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Sie setzen ein Zeichen und geben Polizei sowie Ordnungsamt den nötigen Spielraum.

Doch das ist erst der Anfang. Jetzt braucht es konsequentere Maßnahmen: mehr Kontrollen, mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsamt und eine klare Linie. Die Taktik kleiner Nadelstiche muss zu einer entschlossenen „Keine-Nachsicht“-Politik werden. Das Schöntal gehört den Bürgern – nicht den Kriminellen.

Ein Blick auf den Frankfurter Hauptbahnhof könnte den Stadträten verdeutlichen, welche Folgen zögerliches Handeln haben kann. Diese Erfahrung sollte ihnen zeigen, warum entschlossenes Eingreifen in Aschaffenburg nötig ist. Es ist Zeit, die Realität anzuerkennen und aktiv für die Sicherheit unserer Stadt einzutreten. Aschaffenburg hat das Recht, ein sicherer Ort für alle Bürger zu sein.

Braucht es wirklich eine teure Hightech-Lösung?

Leserbrief zum Artikel „Im Frühjahr kommen die Frohsinnstraßen-Poller“ vom 29.11.2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 06.12.2024.

Der Bau der Polleranlage in der Frohsinnstraße startet bald – ob das die beste Nutzung von Steuergeldern ist? Kostenpunkt: 200.000 Euro für 50 Meter Verkehrsregelung – das sind 4.000 Euro pro Meter! Angesichts leerer Stadtkassen und dringender Investitionen wirkt diese Summe absurd. Schon 2022 landete eine ähnliche Anlage in Hamburg im Schwarzbuch der Steuerzahler. Wird Aschaffenburg dasselbe Schicksal ereilen?

Sicher, Verkehrssünder ignorieren die Fußgängerzone. Aber braucht es wirklich eine Hightech-Lösung mit 25.000 Euro jährlichen Wartungskosten? Statt einer überdimensionierten Lösung hätte die Stadt auf Maßnahmen wie strengere Kontrollen oder zusätzliche Barrieren setzen können. Hier fließen immense Mittel in ein technisch aufwendiges Vorhaben.

Die Botschaft: Technik um jeden Preis. Die Stadt sollte Prioritäten setzen und in Projekte investieren, die allen zugutekommen. Andernfalls droht nicht nur ein Eintrag ins Schwarzbuch, sondern auch ein Vertrauensverlust bei den Bürgern. Aschaffenburg kann und muss klüger wirtschaften!

Alles passte so perfekt zusammen

Leserbrief zum Artikel „Die Frau vom Markt macht Schluss“ vom 08.05.2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 27.05.2024.

Dora Lutz-Hilgarth hört auf? Das ist ein echter Verlust! Über zwei Jahrzehnte lang hat sie uns in ihrer Kolumne „Frisch vom Markt“ mitgenommen auf ihre wöchentlichen Streifzüge durch den Aschaffenburger Wochenmarkt. Ihre lebhaften Beschreibungen des bunten Treibens zwischen den Ständen waren für mich wie ein kleiner Ausflug in die Stadtmitte. Die Rezepte und die Geschichten über die Menschen auf dem Markt – alles passte so perfekt zusammen.

Vielen Dank, Dora, für inspirierende Geschichten, leckere Rezepte und dieses besondere Gefühl, das du uns Woche für Woche geschenkt hast. Ich werde deine Kolumnen vermissen.

Bei den Ausgaben Prioritäten setzen

Leserbrief zum Artikel: „Aschaffenburg verlängert Sonderangebote im Busverkehr bis Jahresende“ vom 20.03.2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 08.05.2024.

Die Entscheidung des Stadtrats, die Sondertarife im öffentlichen Personennahverkehr bis Ende 2024 beizubehalten, überrascht mich angesichts der düsteren Kassenlage der Stadt Aschaffenburg. Erst im Februar wurden wir bei den Haushaltsberatungen mit alarmierenden Tatsachen konfrontiert: Die Ausgaben schießen durch die Decke, während die Rücklagen schrumpfen.

Wenn wir die Sondertarife zum 1. Juli 2024 eingestellt hätten, könnten wir über 554.052 Euro pro Jahr einsparen. Klar, das wäre nicht gerade populär gewesen, aber angesichts der knappen Kassen durchaus verständlich. Jeder Cent kann nur einmal ausgegeben werden. Warum also diese Entscheidung jetzt noch einmal bis ans Jahresende schieben?

Es ist offensichtlich, dass wir bei den Ausgaben Prioritäten setzen müssen. Nicht alles, was nett wäre, kann auch finanziert werden. Die Gratisnutzung des ÖPNV an Samstagen seit Dezember 2018 fällt definitiv in diese Kategorie. Kostenlose Fahrten am Samstag zum Marktbummel mögen auf den ersten Blick toll klingen, aber am Ende zahlt wieder der Steuerzahler die Zeche. Es wird höchste Zeit, dass wir akzeptieren, dass die Stadt auf freiwillige Leistungen verzichten muss, um sich auf ihre Kernaufgaben wie Schulen und Verkehrsinfrastruktur zu konzentrieren und finanziell handlungsfähig zu bleiben.

Schritt in Richtung Eskalation

Leserbrief zum Artikel „Mehr als 1200 Menschen auf der Straße“ vom 02.02.2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 17.01.2024.

Mit Besorgnis erfüllten mich die Vorfälle rund um die Silvesterdemo in Aschaffenburg. Die Platzierung eines Misthaufens vor dem Hofgarten Kabarett, begleitet von beleidigenden Schildern, markiert einen weiteren bedauerlichen Höhepunkt und einen Schritt in Richtung Eskalation. Der Ausblick für das Jahr 2024 in dieser Angelegenheit sieht nicht allzu rosig aus. Die Disruptionen in unserer Gesellschaft werden voraussichtlich eher zunehmen.

Die Idee des Oberbürgermeisters, den Misthaufen als Nährboden für einen Baum im Nilkheimer Park zu nutzen, ist wirklich klasse. Daumen hoch für diese kreative Lösung! Hoffentlich werden wir in Jahrzehnten bei einem Spaziergang im Nilkheimer Park auf einen prächtig gewachsenen Baum zurückblicken und uns erinnern, dass das Jahr 2024 einen Wendepunkt aus finsteren Zeiten markierte und der Austausch von Argumenten wieder möglich wurde, während der vergiftete Diskurs und auch die ständigen unansehnlichen Demonstrationen aus Aschaffenburg verschwanden.

Chapeau, Herr Oberbürgermeister Herzing.

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