Monat: Juli 2024

Dramatik und Bühneneffekte

Leserbrief zum Artikel „Klinikum verlässt Arbeitgeberverband“ vom 05.07.2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 18.07.2024.

Das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau macht erneut Schlagzeilen, dieses Mal wegen seines Austritts aus dem Arbeitgeberverband und der Ablehnung eines Tarifvertrags. Geht es um Lohndumping oder um Flexibilität? Die Gewerkschaften schlagen Alarm und betonen die Bedeutung von Tarifverträgen für faire Arbeitsbedingungen. Die Klinikleitung hingegen setzt auf Flexibilität als Lösung für wirtschaftliche Herausforderungen. So entfaltet sich ein politisches Drama, bei dem eine Einigung in weiter Ferne zu sein scheint.

Besonders bemerkenswert ist der kommunikative GAU, den das Klinikum erlebt hat. Ein transparenter Dialog mit den Mitarbeitern? Fehlanzeige. Sorgfältige Kommunikation der getroffenen Maßnahmen? Fehlanzeige. Stattdessen scheint hier auf Dramatik und Bühneneffekte gesetzt zu werden.

Es wird klar, dass drastische Maßnahmen eine sorgfältige Kommunikation erfordern – das sollte selbstverständlich sein. Gerade nach der Corona-Pandemie, die die entscheidende Rolle von Krankenhäusern und ihrem Personal verdeutlicht hat, können wir es uns nicht leisten, langwierige Streitigkeiten auf dem Rücken der Angestellten auszutragen. Sollten wir nicht gerade im sensiblen Gesundheitssektor solche Konflikte und Fehler vermeiden wollen?

Der Bahnhof darf kein Angstraum sein

Leserbrief zum Leserbrief „Gedanken über die Gründe machen“ vom 19.06.2024“. Veröffentlicht im Main-Echo am 05.07.2024.

Im Jahr 2012 wurde der Aschaffenburger Hauptbahnhof als „Bahnhof des Jahres“ ausgezeichnet. Die Jury lobte damals sogar den Busbahnhof als „kaum zu toppen“. Überall herrschte Harmonie. Doch diese Zeiten sind längst vorbei.

Mein subjektives Gefühl der Unsicherheit als Berufspendler wird nun durch die aktuelle Kriminalstatistik schwarz auf weiß bestätigt: Aschaffenburg hat ein Gewaltproblem, vorwiegend am Hauptbahnhof. Ich weiß nicht, welche Präventionsmaßnahmen es gäbe, damit die genannten Jugendgruppen und jugendlichen Intensivtäter nicht mehr am Bahnhof herumhängen.

Mehr Polizeipräsenz ist wohl die einzige kurzfristige Lösung. Doch auch zusätzliche Kameras sind notwendig. Digitalkameras können das menschliche Auge als Zeugen ergänzen und den Beamten bei der Aufklärung von Straftaten noch mehr Unterstützung bieten. Bauliche Maßnahmen, wie die Installation von mehr Beleuchtung an dunklen Plätzen in der Nacht, sollten ebenfalls geprüft und umgesetzt werden. Der Bahnhof darf kein Angstraum sein.

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