Monat: November 2023

Vierte Mainbrücke als mutige Vision

Leserbrief zum Artikel „Sperrung der Willigisbrücke als Dauerlösung?“ vom 14.11.2023. Veröffentlicht im Main-Echo am 28.11.2023.

Die Willigisbrücke trägt eine faszinierende Geschichte bis ins Jahr 989 zurück. Kürzlich präsentierte die örtliche SPD einen Vorschlag, der jedoch für Kopfschütteln sorgt: die dauerhafte Sperrung dieser geschichtsträchtigen Brücke für den Autoverkehr. Ein Vorhaben, das wie eine Schnapsidee erscheint.

Die erst jüngste erfolgte Sperrung der Willigisbrücke aufgrund von Bauarbeiten führte bereits zu erheblichen Umwegen für Autofahrer auf dem Weg in die Innenstadt. Dieses Szenario sollte nicht zur Norm werden. Insbesondere die Bürger aus Nilkheim und Leider waren hier temporär ausgesperrt und mussten Umwege in die Innenstadt in Kauf nehmen.

Lassen wir uns jedoch nicht beirren, denn die realitätsferne Idee einer Brückensperrung wird sich wohl auch bei der SPD Aschaffenburg nicht durchsetzen. Oder etwa doch?

Statt Brücken zu sperren, könnte eine vierte Mainbrücke von Obernau zur B469 eine mutige Vision für die Zukunft sein. Eine solche Maßnahme könnte im Hinblick auf den Verkehrswandel und die Entlastung der bestehenden Verbindungen eine sinnvolle Lösung darstellen.

Gemeinsam dunkle Wolken vertreiben

Leserbrief zum Artikel „Grundstückverkauf deutlich gebremst“ vom 20.10.2023. Veröffentlicht im Main-Echo am 17.11.2023.

Über Aschaffenburg ziehen finstere Finanzwolken auf, und die Zukunft verspricht wenig Sonnenschein. Anzeichen deuten auf mögliche Steuererhöhungen in den kommenden Jahren hin. Die Wirtschaftsflaute bedroht die Gewerbesteuereinnahmen, und die Grunderwerbsteuer bleibt hinter den Erwartungen zurück, da die Grundstückskäufe ins Stocken geraten. Das zeigt sich deutlich in den Bauprojekten in den Neubaugebieten Anwandeweg und Rotäcker. Hinzu kommen Defizite beim Klinikum und steigende Personalkosten, die die Stadtfinanzen belasten.

Es gibt daher erste eindringliche Appelle aus der Stadtverwaltung, die dazu auffordern, Zurückhaltung bei den Ausgaben zu üben. Diese sollten nicht ungehört bleiben. Zudem steht 2025 die Grundsteuerreform an, bei der erstmals eine Neufestsetzung erfolgt. Dies birgt die Gefahr, unbemerkt Steuern zu erhöhen. Ursprünglich sollte die Reform keine Mehrbelastung für Bürger bedeuten, und die neue Grundsteuer wurde als aufkommensneutral angepriesen. Angesichts steigender Kosten und stagnierender Einnahmen sehe ich dies kritisch. Die Grundsteuer ab 2025 könnte schwerer wiegen als erwartet.

Diesem düsteren Szenario ist mit eisernem Sparwillen und klugem Haushalten zu begegnen. Lasst uns gemeinsam die dunklen Wolken über Aschaffenburg vertreiben und die Sonne wieder zum Strahlen bringen.

Von einer kritischen Unterversorgung

Leserbrief zum Artikel „Klinikum-MVZ gründet Kinderarztpraxis in Schweinheim“ vom 13.10.2023. Veröffentlicht im Main-Echo am 03.11.2023.

Die Kinderärzte in unserer Region stehen vor einer kritischen Unterversorgung, und das ist längst kein neues Problem. Ironischerweise behauptet die Statistik eine „Überversorgung“ mit einer Versorgungsquote von 128,5 Prozent. Doch die Realität sieht ganz anders aus, das Gesundheitssystem ist erheblich belastet.

Es ist klar, dass die herkömmliche Versorgungsquote nicht ausreicht. Eine dringende Neubewertung der Berechnungskriterien ist unverzichtbar, um die tatsächliche Lage angemessen widerzuspiegeln. In der Kindermedizin geht es nicht nur um präzise Diagnosen, sondern auch um die Investition von Zeit und Empathie, um eine qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten.

In den letzten Jahren wurde immer wieder der Ruf nach neuen Kinderarztpraxen in der Region laut, um den offensichtlichen Engpass zu beseitigen. Es ist höchste Zeit, die Realität der kinderärztlichen Versorgung in unserer Region anzuerkennen und entschlossene Schritte zu unternehmen, um den dringenden Bedarf an Kinderärzten zu decken. Die Gesundheit unserer Kinder sollte nicht allein durch Statistiken gesteuert werden, sondern vielmehr durch die tatsächlichen Bedürfnisse unserer jüngsten Mitglieder der Gesellschaft.

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