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Wann zündet der Planungsturbo?

Leserbrief zum Artikel „Weiterer Schritt zum Vollsortimenter“ vom 31. Januar 2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 15.02.2024.

Es erstaunt, wie sehr sich die Planungen für die neue Mitte in Nilkheim in die Länge ziehen. Ein weiterer Schritt in Richtung Vollsortimenter und Seniorenwohnanlage soll getan werden, und die Änderung des Bebauungsplans Anwandeweg ist dafür nun vorgesehen. Doch warum dauert es so lange? Das letzte Mal hörte man Anfang 2022 von den Plänen für dieses ehrgeizige Projekt. Damals waren die Erwartungen hoch, dass die Planungen konkretisiert und zügig umgesetzt würden. Nun sind bereits zwei Jahre vergangen, und der Fortschritt ist kaum merklich.

Ein Seniorenwohnheim in Nilkheim war schon in der Planungswerkstatt zur Siedlungserweiterung im Jahr 2004 ein Thema. Hier wurde bereits die Notwendigkeit einer Einrichtung wie dem „Ulmenhof“ erkannt. Auch die Erschließung des Baugebiets begann Anfang 2019, ohne jedoch weitere Fortschritte in dieser Richtung zu verzeichnen. Wir stehen vor einem schier endlosen Warten.

Die Uhr tickt, aber der zeitliche Ablauf bleibt vage. Die Bürger warten gespannt, während die Planungen scheinbar im Zeitraffermodus verlaufen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Entwicklung beschleunigt, damit Nilkheim endlich zu seiner neuen Mitte kommt und der „Ulmenhof“ bald Realität wird. Stillstand darf in solch wichtigen städtebaulichen Projekten nicht die Regel sein. Wann zündet der Planungsturbo für Nilkheim?

Weder richtig noch angemessen

Leserbrief zum Artikel „Volksfestplatz-Parken kostet ab Montag Gebühr“ vom 3. / 4. Februar 2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 07.02.2024.

Vor einigen Jahren wurde das Parken unterhalb des Schlosses an der Suicardusstraße aufgrund der Neugestaltung des Schlossufers abgeschafft. Nun ist der Volksfestplatz an der Reihe und wird kostenpflichtig. Dies markiert das Ende einer Ära des kostenlosen Parkens im großen Stil in Aschaffenburg.

Die Entscheidung, eine Parkgebühr für diesen Platz einzuführen, erscheint mir weder richtig noch angemessen. Obwohl die zunehmende Präsenz von Lastwagen auf dem Gelände ein Problem darstellt, frage ich mich, ob es alternative Lösungen gegeben hätte. Die Bürger, die bisher ihre Autos vor den Stadttoren parken konnten, werden nun mit einer Strafgebühr konfrontiert. Anstatt eine allgemeine Gebühr für alle einzuführen, hätte man differenziertere Ansätze verfolgen können. Es bleibt unsicher, ob die deutlich kleinere Parkfläche zwischen Darmstädter Straße und Schönbuschallee als Ersatz dienen kann.

Im Jahr 1988 wurde der 100.000ste Fahrgast des Pendelinus vom Oberbürgermeister Reiland mit einem Blumenstrauß geehrt. Der damalige kostenlose Pendelbus zwischen Volksfestplatz und Innenstadt wurde auch gerne als „Duddeschlepper“ bezeichnet. Die Beliebtheit des Park-and-Ride-Systems zur Entlastung der Innenstadt wurde damals ebenfalls durch erfolgreiche Werbekampagnen gefördert. Ach, das waren schöne Zeiten, und von Parkgebühren war keine Rede.

Kein bürokratisches Monster

Leserbrief zum Artikel „Mehr Platz für Fußgänger auf den Gehsteigen in Aschaffenburg“ vom 18.01.2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 24.01.2024.

Die Praxis des Gehwegparkens in Aschaffenburg steht rechtlich auf sehr dünnem Eis. Der Gehweg gehört den Fußgängern. Die Durchfahrt für Rettungskräfte hat höchste Priorität. Ein generelles Recht auf kostenloses Parken in der Nachbarschaft besteht nicht. Diese Wahrheiten werden nicht bei allen auf Zustimmung stoßen, insbesondere angesichts des bestehenden Parkdrucks. Zahlreiche Änderungen der Parkregelungen werden erwartet und betreffen alle Stadtteile. 

Die Stadt muss Lösungen finden, um die Bedürfnisse der auf Autos Angewiesenen zu erfüllen. Es wird weniger Parkplätze geben; daher sollten Parkraumersatzflächen geprüft werden. Pragmatisches Gehwegparken muss wohl in einer gewissen Form erhalten bleiben, sollte jedoch nicht zu einem bürokratischen Monster werden. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Büchse der Pandora geschlossen zu lassen. Die notwendige Neuregelung für das Anwohnerparken wurde aufgrund der Komplexität verschoben. Eine Neukonzeption des Gehwegparkens erscheint nicht weniger komplex. Sisyphos lässt grüßen. Hoffentlich finden zahlreiche Diskussionen und Kompromisse statt, um die Interessen aller Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen.

Schritt in Richtung Eskalation

Leserbrief zum Artikel „Mehr als 1200 Menschen auf der Straße“ vom 02.02.2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 17.01.2024.

Mit Besorgnis erfüllten mich die Vorfälle rund um die Silvesterdemo in Aschaffenburg. Die Platzierung eines Misthaufens vor dem Hofgarten Kabarett, begleitet von beleidigenden Schildern, markiert einen weiteren bedauerlichen Höhepunkt und einen Schritt in Richtung Eskalation. Der Ausblick für das Jahr 2024 in dieser Angelegenheit sieht nicht allzu rosig aus. Die Disruptionen in unserer Gesellschaft werden voraussichtlich eher zunehmen.

Die Idee des Oberbürgermeisters, den Misthaufen als Nährboden für einen Baum im Nilkheimer Park zu nutzen, ist wirklich klasse. Daumen hoch für diese kreative Lösung! Hoffentlich werden wir in Jahrzehnten bei einem Spaziergang im Nilkheimer Park auf einen prächtig gewachsenen Baum zurückblicken und uns erinnern, dass das Jahr 2024 einen Wendepunkt aus finsteren Zeiten markierte und der Austausch von Argumenten wieder möglich wurde, während der vergiftete Diskurs und auch die ständigen unansehnlichen Demonstrationen aus Aschaffenburg verschwanden.

Chapeau, Herr Oberbürgermeister Herzing.

Priorität lieber auf notwendige Anliegen legen

Leserbrief zum Artikel „4,2 Millionen Euro: Main-Radweg wird deutlich teurer“ vom 21.12.2023. Veröffentlicht im Main-Echo am 02.01.2024.

8,3 Kilometer des Mainradwegs von Mainaschaff nach Niedernberg werden für sagenhafte 4,2 Millionen Euro ausgebaut. Ein finanzielles Kunststück, das natürlich größtenteils durch großzügige Bezuschussung gelingt, jedoch auch die Stadtkasse von Aschaffenburg ordentlich zur Kasse bittet. Der Ausbau des Mainradwegs ist ein Prestigeobjekt. Der Weg ist aktuell schon vorhanden und befahrbar. Doch oh, wie könnten wir uns der vermeintlichen Komfortsteigerung für auswärtige Radfahrer verschließen, die unbedingt ihre schönen Ausflüge nach Miltenberg machen wollen? Die Wege sollen breiter und begradigt sein, damit man mit dem E-Bike ordentlich durchdüsen kann.

Aber halt, bevor wir uns weiter in diesen finanziellen Abenteuern verlieren, sollten wir nicht lieber an die Bürger von Aschaffenburg denken? Überall wird Geld gebraucht – sei es für Kitas, Schulen, Schulschwimmbäder, etc. Was brauchen wir hier vor Ort? Vor allem in Zeiten knapper Kassen und klammer Haushalte. Anstatt Gelder in den Ausbau eines ohnehin vorhandenen Mainradwegs zu pumpen, sollte die Priorität lieber auf notwendigen Anliegen liegen. Klingt das nicht viel logischer?

Ein ordentlicher Fußweg und Radweg sind ein Muss

Leserbrief zum Artikel „Stadträte beharren auf Komplettausbau“ vom 14.12.2023. Veröffentlicht im Main-Echo am 28.12.2023.

Haben Sie schon einmal einen Feldweg erlebt, auf dem täglich bis zu 4.700 Autos unterwegs sind? Falls nicht, werfen Sie einen Blick auf den Auweg in Nilkheim. Selbst für Fußgänger gibt es hier lediglich einen bescheidenen Trampelpfad – ein Ort, an dem man bei schlechtem Wetter besser seine Gummistiefel einpacken sollte. Die Stadträte aus den betroffenen Stadtteilen fordern einen Ausbau, und das aus gutem Grund. Der Auweg ist nicht nur eine Straße; er verbindet die Stadtteile Leider und Nilkheim miteinander. Die geplante Rad- und Gehweganlage entlang der B26 wird seine Bedeutung weiter hervorheben.

Der Ausbau des Auwegs sollte in erster Linie den Bedürfnissen der Schwachen im Verkehr gelten. Ein ordentlicher Fußweg und Radweg sind ein Muss!

Aber halt, der Plan sieht auch vor: die Straße für den motorisierten Verkehr von 5,0 m auf 6,50 m zu erweitern. Angesichts der finanziellen Herausforderungen und der Aussicht, mehr Verkehrsstress für Anwohner zu schaffen, scheint diese Idee nicht nur überflüssig, sondern auch etwas aus der Zeit gefallen. Dies kann getrost gestrichen werden. Ein moderner Auweg verdient mehr – mehr Sicherheit und Mobilität für Fußgänger und Radfahrer.

Ein richtiger und zeitgemäßer Schritt

Leserbrief zum Artikel „Stadtrat auf Abruf?“ vom 28.11.2023. Veröffentlicht im Main-Echo am 19.12.2023.

Mit großer Freude habe ich den Bericht über die jüngste Entscheidung des Aschaffenburger Stadtrats gelesen, die Livestreams der Stadtratssitzungen bis zu sechs Wochen in einer Mediathek verfügbar zu machen. In einer Zeit, in der die Digitalisierung alle Lebensbereiche beeinflusst, ist dies zweifellos ein richtiger und zeitgemäßer Schritt. Die Erweiterung auf eine Mediathek bedeutet nicht nur eine zeitliche Flexibilität für alle Interessierten, sondern ermöglicht auch eine vertiefte Auseinandersetzung mit den behandelten Themen. Keine Hektik, kein Stress – einfach auf Knopfdruck, wenn es in den eigenen Zeitplan passt. Da kann sogar Netflix eine kleine Pause einlegen, denn die nächsten Stadtratssitzungen stehen bereits auf meiner Watchlist!

Die Entscheidung des Stadtrats trägt nicht nur zur Transparenz bei, sondern fördert auch die aktive Beteiligung der Bürger an den kommunalen Entscheidungsprozessen. Herzlichen Dank an die Mitglieder des Stadtrats für ihr Engagement, das Vertrauen in die lokale Politik zu stärken und eine moderne, bürgernahe Politik zu fördern. Ich freue mich darauf, digital am politischen Geschehen unserer Stadt teilzuhaben!

Vierte Mainbrücke als mutige Vision

Leserbrief zum Artikel „Sperrung der Willigisbrücke als Dauerlösung?“ vom 14.11.2023. Veröffentlicht im Main-Echo am 28.11.2023.

Die Willigisbrücke trägt eine faszinierende Geschichte bis ins Jahr 989 zurück. Kürzlich präsentierte die örtliche SPD einen Vorschlag, der jedoch für Kopfschütteln sorgt: die dauerhafte Sperrung dieser geschichtsträchtigen Brücke für den Autoverkehr. Ein Vorhaben, das wie eine Schnapsidee erscheint.

Die erst jüngste erfolgte Sperrung der Willigisbrücke aufgrund von Bauarbeiten führte bereits zu erheblichen Umwegen für Autofahrer auf dem Weg in die Innenstadt. Dieses Szenario sollte nicht zur Norm werden. Insbesondere die Bürger aus Nilkheim und Leider waren hier temporär ausgesperrt und mussten Umwege in die Innenstadt in Kauf nehmen.

Lassen wir uns jedoch nicht beirren, denn die realitätsferne Idee einer Brückensperrung wird sich wohl auch bei der SPD Aschaffenburg nicht durchsetzen. Oder etwa doch?

Statt Brücken zu sperren, könnte eine vierte Mainbrücke von Obernau zur B469 eine mutige Vision für die Zukunft sein. Eine solche Maßnahme könnte im Hinblick auf den Verkehrswandel und die Entlastung der bestehenden Verbindungen eine sinnvolle Lösung darstellen.

Gemeinsam dunkle Wolken vertreiben

Leserbrief zum Artikel „Grundstückverkauf deutlich gebremst“ vom 20.10.2023. Veröffentlicht im Main-Echo am 17.11.2023.

Über Aschaffenburg ziehen finstere Finanzwolken auf, und die Zukunft verspricht wenig Sonnenschein. Anzeichen deuten auf mögliche Steuererhöhungen in den kommenden Jahren hin. Die Wirtschaftsflaute bedroht die Gewerbesteuereinnahmen, und die Grunderwerbsteuer bleibt hinter den Erwartungen zurück, da die Grundstückskäufe ins Stocken geraten. Das zeigt sich deutlich in den Bauprojekten in den Neubaugebieten Anwandeweg und Rotäcker. Hinzu kommen Defizite beim Klinikum und steigende Personalkosten, die die Stadtfinanzen belasten.

Es gibt daher erste eindringliche Appelle aus der Stadtverwaltung, die dazu auffordern, Zurückhaltung bei den Ausgaben zu üben. Diese sollten nicht ungehört bleiben. Zudem steht 2025 die Grundsteuerreform an, bei der erstmals eine Neufestsetzung erfolgt. Dies birgt die Gefahr, unbemerkt Steuern zu erhöhen. Ursprünglich sollte die Reform keine Mehrbelastung für Bürger bedeuten, und die neue Grundsteuer wurde als aufkommensneutral angepriesen. Angesichts steigender Kosten und stagnierender Einnahmen sehe ich dies kritisch. Die Grundsteuer ab 2025 könnte schwerer wiegen als erwartet.

Diesem düsteren Szenario ist mit eisernem Sparwillen und klugem Haushalten zu begegnen. Lasst uns gemeinsam die dunklen Wolken über Aschaffenburg vertreiben und die Sonne wieder zum Strahlen bringen.

Von einer kritischen Unterversorgung

Leserbrief zum Artikel „Klinikum-MVZ gründet Kinderarztpraxis in Schweinheim“ vom 13.10.2023. Veröffentlicht im Main-Echo am 03.11.2023.

Die Kinderärzte in unserer Region stehen vor einer kritischen Unterversorgung, und das ist längst kein neues Problem. Ironischerweise behauptet die Statistik eine „Überversorgung“ mit einer Versorgungsquote von 128,5 Prozent. Doch die Realität sieht ganz anders aus, das Gesundheitssystem ist erheblich belastet.

Es ist klar, dass die herkömmliche Versorgungsquote nicht ausreicht. Eine dringende Neubewertung der Berechnungskriterien ist unverzichtbar, um die tatsächliche Lage angemessen widerzuspiegeln. In der Kindermedizin geht es nicht nur um präzise Diagnosen, sondern auch um die Investition von Zeit und Empathie, um eine qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten.

In den letzten Jahren wurde immer wieder der Ruf nach neuen Kinderarztpraxen in der Region laut, um den offensichtlichen Engpass zu beseitigen. Es ist höchste Zeit, die Realität der kinderärztlichen Versorgung in unserer Region anzuerkennen und entschlossene Schritte zu unternehmen, um den dringenden Bedarf an Kinderärzten zu decken. Die Gesundheit unserer Kinder sollte nicht allein durch Statistiken gesteuert werden, sondern vielmehr durch die tatsächlichen Bedürfnisse unserer jüngsten Mitglieder der Gesellschaft.

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