Leserbrief zum Artikel „Mehr Platz für Fußgänger auf den Gehsteigen in Aschaffenburg“ vom 18.01.2024. Veröffentlicht im Main-Echo am 24.01.2024.

Die Praxis des Gehwegparkens in Aschaffenburg steht rechtlich auf sehr dünnem Eis. Der Gehweg gehört den Fußgängern. Die Durchfahrt für Rettungskräfte hat höchste Priorität. Ein generelles Recht auf kostenloses Parken in der Nachbarschaft besteht nicht. Diese Wahrheiten werden nicht bei allen auf Zustimmung stoßen, insbesondere angesichts des bestehenden Parkdrucks. Zahlreiche Änderungen der Parkregelungen werden erwartet und betreffen alle Stadtteile. 

Die Stadt muss Lösungen finden, um die Bedürfnisse der auf Autos Angewiesenen zu erfüllen. Es wird weniger Parkplätze geben; daher sollten Parkraumersatzflächen geprüft werden. Pragmatisches Gehwegparken muss wohl in einer gewissen Form erhalten bleiben, sollte jedoch nicht zu einem bürokratischen Monster werden. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Büchse der Pandora geschlossen zu lassen. Die notwendige Neuregelung für das Anwohnerparken wurde aufgrund der Komplexität verschoben. Eine Neukonzeption des Gehwegparkens erscheint nicht weniger komplex. Sisyphos lässt grüßen. Hoffentlich finden zahlreiche Diskussionen und Kompromisse statt, um die Interessen aller Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen.