
Das KOMMZ in Nilkheim ist gelebte Tradition – und das seit 1975. Während viele Vereine ihre Feste kaum noch stemmen können, beeindruckt mich hier vor allem eines: Nachwuchssorgen? Fehlanzeige! Jahr für Jahr steht eine motivierte Helferschar bereit, um Bühnen aufzubauen, Getränke zu zapfen und das bunte Programm möglich zu machen. Oft sind es dieselben Familien, die das Festival seit Jahrzehnten prägen – Eltern, die einst selbst als Jugendliche im KOMMZ-Team standen, bringen heute ihre Kinder mit. Die linken Ideen, die von der älteren Generation weitergetragen werden, wirken auf mich inzwischen eher wie liebgewonnene Folklore, die man mitnimmt, wenn man mag, oder einfach links liegen lässt. Für viele Besucher zählt ohnehin mehr die entspannte Atmosphäre als der politische Überbau. Und doch bleibt die Frage: Was motiviert die jungen Helfer? Ist es tatsächlich der Idealismus aus den Anfangsjahren? Oder geht es im Kern – vielleicht unbewusst – um konservative Werte wie Gemeinschaft, Beständigkeit und das Bewahren einer schönen Tradition? Wie auch immer – eines steht fest: Das KOMMZ ist Aschaffenburger Kultur pur. Musik, Kinderprogramm, Gespräche, Begegnungen – hier findet jeder etwas. Deshalb, im Sinne des Namens: Kommt’s alle!
Leserbrief im Main-Echo vom 20.08.2025