Monat: Februar 2025

Mehr als eine Bildungseinrichtung

Leserbrief zum Artikel: „Neuer Vorstoß für eine Erweiterung der Hochschule“ vom 05.02.2025. Veröffentlicht im Main-Echo am 20.02.2025.

Die Technische Hochschule Aschaffenburg ist mehr als eine Bildungseinrichtung – sie ist ein Aushängeschild der Region, ein Motor für Innovation und ein Sprungbrett für kluge Köpfe. Was einst als Fachhochschule begann, hat sich längst zu einer praxisnahen Hochschule mit spezialisiertem Studienangebot entwickelt. Schon als Alt-OB Herzog die Ortsschilder austauschen ließ, war man zu Recht stolz: Aschaffenburg ist eine Hochschulstadt.

Doch die Zukunft stellt Herausforderungen: Der demografische Wandel wird die Studierendenzahlen langfristig schrumpfen lassen. Irgendwann wird die Frage im Raum stehen, welche Hochschulstandorte Bestand haben. Für die Entscheidungsträger der Landesbildungspolitik in München steht Aschaffenburg wegen seiner Randlage am letzten Zipfel von Bayern sicher schon geografisch nicht ganz oben auf der Beliebtheitsliste.

Die geplante Erweiterung auf dem TVA-Gelände wäre ein cleverer Schachzug. Ein zusammenhängender Campus verbessert nicht nur die Infrastruktur, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl – ein entscheidender Faktor für eine moderne Hochschule. Bewegung ist in der Sache, doch nun gilt es, einen tragfähigen Konsens zu finden, der finanziell nicht aus dem Ruder läuft.

Slipanlage: »Reise nach Jerusalem«

Leserbrief zum Artikel »Standort ist für Slipstelle ungeeignet« vom 24.01.2025. Veröffentlicht im Main-Echo am 07.02.2025.

Nachdem ein Standort für die neue Slipanlage am Floßhafen scheinbar gefunden war, gerät das Vorhaben erneut in schwere See. Die Verwaltung dachte, eine kostengünstige und praktikable Lösung gefunden zu haben, doch nun tritt eine neue Interessengemeinschaft auf den Plan, und die Stadtpolitik sieht sich einem weiteren Konflikt gegenüber. Bereits 2022 wurde die Planung für den Standort an der Ebertbrücke in Leider nach heftigem Widerstand aufgegeben. Es wirkt, als ob die Stadtpolitik ein und dasselbe Spiel immer wieder spielt: „Reise nach Jerusalem“ – Standorte werden wie Stühle im Kreis getauscht, aber der Fortschritt bleibt aus.

Der Vorschlag von Thomas Daniel, die alte Slipstelle am Theoderichstor zu renovieren, erscheint zunächst vernünftig. Zwar ist er nicht ideal, aber die bestehende Infrastruktur könnte sinnvoll weitergenutzt werden. Angesichts der katastrophalen Finanzlage von Aschaffenburg könnte dieser Vorschlag sogar positiv bewertet werden. Doch dies würde gleichzeitig ein weiteres Planungsversagen durch die Blockade einzelner Akteure signalisieren.

Eine erneute Verzögerung würde nicht nur Aschaffenburgs Entwicklung behindern, sondern auch das Bild einer unentschlossenen Stadtpolitik verstärken.

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