
Gut, dass jetzt auch in Aschaffenburg der Alarm schrillt! Der geplante Gewerbepark am Jägerhof – direkt vor den Toren des Schönbuschs – ist nicht nur städtebaulich fragwürdig, sondern auch ökologisch ein Tiefschlag. Dass sich nun die Fraktionen im Stadtrat parteiübergreifend dagegen positionieren, ist ein starkes Signal.
Der Schönbusch ist weit mehr als eine grüne Kulisse – er ist ein Kulturgut, ein Klimaanker, ein Stück Identität. Als einer der ältesten Landschaftsparks Deutschlands steht er für ein einzigartiges historisches Erbe. Ihn weiter zu gefährden hieße, Kulturgeschichte zu opfern – für kurzfristige Baupläne.
Doch auch Aschaffenburg war nicht immer ein Vorbild: Der Schönbusch ist längst eingekesselt – von B26 samt Tankstelle, dem Stadtteil Nilkheim und dem Linde-Werk. Immerhin wurden 2021 die Pläne für einen Kiesabbau westlich des Parks gestoppt – aus Sorge um das Grundwasser. Nach dessen Ausbaggerung hätten diese Flächen später wirtschaftlich genutzt werden können.
Hoffen wir, dass sich auch Stockstadt seiner Verantwortung stellt – und nicht allein auf kurzfristige wirtschaftliche Vorteile schielt.
Ein Rechenzentrum am Schönbusch? Das ist ein Rechenfehler. Hier geht es nicht nur um Bits und Bytes, sondern um Bäume, Biodiversität – und unsere gemeinsame Geschichte.
Leserbrief veröffentlicht am 12.06.2025 im Main-Echo.